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Akademia - eine Oper im Park einer der ältesten Düsseldorfer Künstlergesellschaften.

(Düsseldorf) Den wunderbaren historischen Malkastenpark als Hintergrund für eine Oper zu nutzen, ist aus ästhetischen Sichtpunkten völlig nachvollziehbar. Es gibt jedoch auch einige weitere Gründe, die das Projekt Akademia mit dem Park des Künstlervereins verbinden.


 

Aus der Märzrevolution heraus wurde der Malkasten 1848 von politisch engagierten Künstlern gegründet, die sich zusammengeschlossen hatten, um der Revolution eine bunte und kreative Couleur zu verleihen. Der Name Malkasten wurde gewählt, um symbolisch für die Diversität seiner Mitglieder einzustehen, denn es wurde eine interdisziplinäre Mitgliederschaft aufgenommen, die ein breites politisches Spektrum vertrat. In den darauffolgenden Jahren konnte der Verein das Wohlwollen der gesamten Düsseldorfer Gesellschaft für sich gewinnen, da er durch seine hochwertig gestalteten Künstlerfeste bis über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde. Nunmehr eine etablierte Institution, konnte der Malkasten durch seine historischen Festzüge dem Wunsch des Bürgertums nach eigenen Ausdrucksformen Folge leisten. Der Verein diente damit den emanzipatorischen Bestrebungen der Düsseldorfer Gesellschaft.

 

Jedoch schloss das nicht aus, Monarchen als Gast zu beherbergen. Dies fand 1877 seinen Höhepunkt in dem Kaiserfest, das zu Ehren des Kaisers Wilhelm I. und seiner Gemahlin abgehalten wurde. Das Paar wurde durch den Malkastenpark geführt, in dem man zuvor an verschiedenen Orten Schaubühnen aufgebaut hatte. So eröffnete sich ihnen durch ihren Spaziergang Szene für Szene das gesamte Schauspiel.

 

Auch die Oper Akademia wurde von einem inklusiven Kollektiv ins Leben gerufen, deren Zusammenschluss dem Bedürfnis entsprang,  neue, systemkritische Ausdrucksformen zu finden. Von Bühne zu Bühne werden diesmal jedoch keine Monarchen, sondern Sie, als eigenständig denkender, emanzipierter Bürger einer demokratischen Gesellschaft geführt.

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